Schon 2013 erkundete der Chemnitzer Fotograf Christian Sünderwald, spezialisiert auf Architektur und verlassene Orte, das ehemalige Kaßberg-Gefängnis. Damals entstanden eindrucksvolle Schwarzweiß-Aufnahmen, die die architektonischen Formen und gleichzeitig auch die beklemmende Wirkung des historischen Ortes zum Ausdruck bringen. Seit 2021 begleitet Sünderwald nun im Auftrag unseres Vereins den Ausbau des früheren Hafttrakts B zum Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis. Während wir in unserem Baustellen-Tagebuch mit Schnappschüssen kleinteilig darüber informieren, was auf der Baustelle gerade los ist, geht es hier um die Wandlung des Gebäudes. Bis jetzt hielt Sünderwald den Zustand des Hauses vor Beginn und nach Abschluss der Abbruch- und vorangeschrittenen Rohbauarbeiten fest. Weitere Shootings und die Fotos daraus sollen folgen.
Wenn Sie auf die Bilder in den Galerien klicken, öffnet sich eine sogenannte Lightbox zur näheren Betrachtung. Sie können dann durch die Galerien klicken und scrollen.
Ursprungszustand (2013)
Vor Baubeginn (2021)
Nach dem Rückbau (Winter 2021/22)
Der Fotograf und sein Projekt
Was interessiert den Fotografen am ehemaligen Kaßberg-Gefängnis? „Zunächst einmal ist es zum Zeitpunkt der Errichtung ein auffällig klassischer Gefängnisbau seiner Zeit gewesen – mit der Freitreppen-Konstruktion, dem Lichthof, mit den typischen großen, über mehrere Etagen gehenden Fenstern an den Seitenfronten“, sagt Christian Sünderwald. „Solche Gefängnisse sind heute sehr selten ohne Nutzung zu finden. Das hat mich allein schon von der Ästhetik der Architektur her angesprochen. Und dann kommt natürlich die besondere Geschichte des Gebäudes hinzu als Sammelort für die Häftlinge, die vom Westen freigekauft wurden. Dieser historische Bezug spielt natürlich auch eine wichtige Rolle.“ Jetzt zu sehen, wie aus dem ursprünglichen Gefängnis ein Lern- und Gedenkort wird, und das als Gesamtwerk zu betrachten und fotografisch zu erfassen, sei, so Sünderwald weiter, zusätzlich reizvoll und spannend.
Mehr über Christian Sünderwald und seine Arbeiten finden Sie auf der Website des Fotografen, Informationen über den Baufortschritt im Baustellen-Tagebuch unseres Vereins. Das Porträtfoto stammt von Doreen Schmitt.